Überdurchschnittliche Ergebnisse bei Abitur und Mittlerer Reife an der Freien Waldorfschule Wendelstein
In diesem Jahr haben die insgesamt 27 Absolventinnen und Absolventen der Freien Waldorfschule Wendelstein besonders gut abgeschnitten. Die Abitur- und Realschul-Klassen haben ihre Prüfungen mit Bravour gemeistert. Die Zeugnisse der allgemeinen Hochschulreife wurden bereits feierlich verliehen.
Alle haben bestanden.
Und nicht nur das: Die 15 Schülerinnen und Schüler der Abiturklasse der Waldorfschule haben sich mächtig ins Zeug gelegt und insgesamt einen Notendurchschnitt von 2,28 erreicht – vier davon können sich über ein Einser-Abi freuen. Die Gesamt-Leistung ist umso mehr zu würdigen, als dass die jungen Menschen ihre Abi-Noten ausschließlich über die geballten Abschlussprüfungen in der 13. Klasse erreichen konnten – und nicht, wie an den Regelschulen üblich, sukzessive im Laufe der letzten zwei Schuljahre. Dabei waren die Abitur-Prüfungsaufgaben dieselben wie an den staatlichen Gymnasien.
Auch die 12 Waldorf-Schülerinnen und Schüler, die für die Mittlere Reife ihre Prüfungen in sieben Fächern abgelegt hatten, sind mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen belohnt worden. Am Ende steht ein Gesamtnotendurchschnitt von 2,0! Damit haben sie die Werte an den staatlichen Schulen nicht nur erreicht, in fast allen Fächern waren die Schnitte der Waldorf-Absolventen sogar erheblich besser.
Glückwunsch an alle Wendelsteiner Absolventinnen und Absolventen, die bewiesen haben: Auch wenn der Bildungsweg an der Waldorfschule ein anderer ist – er führt einmal mehr zu Ergebnissen, die im direkten Vergleich mit den staatlichen Schulen mehr als mithalten können.
Sven Schmidt
Als wir uns auf Peter Pan als Achtklassstück geeinigt hatten, wollte ich gern eine Hauptrolle spielen, nämlich die der Tochter Wendy. Ein wenig enttäuscht war ich deshalb dann auch, als ich erfahren habe, dass die drei Hauptrollen aufgeteilt werden. Im Endeffekt hatte ich dann aber doch genug zu tun, da ich auch als Regieassistentin, Cellistin, Erzählerin und Indianerin tätig war!
Es hat insgesamt irgendwie alle verbunden, ein gemeinsames Projekt zu haben: Wir haben alle zusammen gearbeitet und hatten Spaß! Ich fand es am Anfang vor allem gut, dass uns fast nichts vorgeschrieben war. Wir durften entscheiden, welches Stück wir spielen wollen und danach auch, welche Rolle wir bevorzugten. Später durften wir festlegen, wie wir die Pylonen gestalten wollten. Die Ideen mussten nur realistisch sein.
Cool war es auch, ein Stück zu spielen, das, so wie wir es gespielt haben, noch nie aufgeführt worden war. Es war also eine echte Premiere! Dass wir im Klassenzimmer gestartet haben, war einerseits eine Herausforderung und andererseits eine Entlastung: eine Entlastung, weil wir dadurch weniger Pylonen anmalen mussten und anfangs weniger Requisiten benötigten. Eine Herausforderung war es jedoch, weil wir uns um so mehr während des Stückes umschminken und verkleiden mussten und es somit um einiges stressiger wurde.
Stress gab es bei unserem Projekt des Achtklassspiels nicht wenig. Schon allein deshalb, weil unser Regisseur das Drehbuch umschreiben musste und der letzte Teil des Manuskripts erst am ersten Probetag ankam. Besagter letzter Teil wurde dann nochmal kurzfristig gekürzt! Noch dazu kam, dass wir generell sehr wenig Zeit hatten für die gesamten Vorbereitungen und die Proben. Nur drei Wochen – und wenn man die Wochenenden, Feiertage und Aufführungstage abzieht, dann waren es nur noch elf Tage! Ziemlich knapp, um ein ganzes Stück einzustudieren. Aber wir haben es geschafft!
Das haben wir einigen Menschen zu verdanken, die uns geholfen haben: Bei Kostüm, Bühne, Licht, Schminke, Einstudierung und noch vielem mehr, sowie dem Buffet. Dieses fand ich auch sehr schön gestaltet - und es hat auch geschmeckt.
Ich finde, unser bester Auftritt war eindeutig der am Freitagabend; schade war nur, dass Christian, unser Regisseur, nicht dabei sein konnte. Was aber für mich am schönsten war, war der Moment nach den Aufführungen und das Gefühl, es geschafft zu haben!
Juliette Schmidt (Auszug der Selbstreflexion)
Schulkonzert mit klassischer Interpretation des neuen Beatles-Songs
Klassische Stücke von Mozart oder Rameau, Filmmusik von Hans Zimmer sowie Jazz und Pop. Diese erfrischende Mischung brachten die drei musikalischen Ensembles der Wendelsteiner Waldorfschule beim Schulkonzert auf die Bühne.
Einer der Höhepunkte: eine klassisch interpretierte Fassung des erst 2023 veröffentlichten Songs „Now and Then“ von den Beatles.
Es dauerte bis zum Schluss, bis das Publikum von John Lennons musikalischem Erbe in den Bann gezogen wurde, denn das Lied „Now and Then“ stand ganz am Ende des musikalischen Programms des Schulkonzerts.
Doch dann klang einfühlsam und gleichsam mitreißend der unnachahmliche Beatles-Sound durch den Festsaal der Waldorfschule – und manche Zuhörer im Publikum schüttelten erstaunt den Kopf angesichts dieser Premiere. Wer hätte gedacht, dass der neueste, durch modernste Technik erst vergangenes Jahr rekonstruierte Pop-Hit der britischen Pilzköpfe live von der Schulband und dem klassischen Orchester der Waldorfschule aufgeführt werden sollte?
Zuvor unterstrichen die jungen Musikerinnen und Musiker von Vororchester und Jugendorchester bereits mit beeindruckendem Spiel, dass an der Waldorfschule die künstlerische Erziehung einen Schwerpunkt darstellt und zu beachtlichen Ergebnissen führt.
Geige, Viola, Cello und Kontrabass, Klavier und Querflöte harmonierten in einem angenehmen Klangbild zu den klassischen Melodien von Händel, Rameau, Mozart und Saint-Saens sowie zu packender Filmmusik von Hans Zimmer und Ludwig Göransson. Auch die Schulband bewies, dass sie mit Schlagzug, Trommeln, E-Gitarre, Keyboard, Trompete, Posaune und einem Gesangs-Duo ein breites Spektrum von Liedern spielen kann – von Balladen, über flotte Popsongs bis zu jazzigen Stücken.
Sven Schmidt
Ein unvergessliches Klassenspiel
Das Klassenspiel der 12. Klasse war ein echter Erfolg und eine großartige Erfahrung für alle Beteiligten. Es waren zwei wundervolle Aufführungen, die uns allen noch lange in Erinnerung bleiben werden. Das Stück, “Die drei Männer im Schnee” von Erich Kästner, führte uns in eine Welt voller humorvollen Verwicklungen und liebenswerter Charaktere.
Die Geschichte beginnt mit einer Verwechslung. Der reiche Geschäftsmann Tobler wird für einen armen Schlucker gehalten, während Dr. Fritz Hagedorn irrtümlich als Millionär angesehen wird. Was als Missverständnis beginnt, entwickelt sich zu einer herzerwärmenden Freundschaft zwischen den beiden Männern. Unsere Proben waren vielseitig und intensiv. Unter der fachkundigen Anleitung von Alexandra Vildosola, unserer Regisseurin, tauchten wir tief in die Rollen ein. Wir lernten nicht nur die richtige Betonung und Gestik, sondern auch die Bedeutung von Timing und Bühnenpräsenz. Jeder von uns trug seinen Teil dazu bei – sei es beim Kulissenbau, der Kostümerstellung oder der Maske.
Die Aufführung selbst war ein voller Erfolg. Das Publikum lachte über die witzigen Dialoge und fieberte mit den Charakteren mit. Wir spürten die Energie und die Magie des Theaters, als wir die Bühne betraten. Es war ein Moment, den wir nie vergessen werden. Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die dieses Projekt ermöglicht haben! Die Unterstützung unserer Lehrer, Mitschüler und Eltern war unermesslich wertvoll. Wir hoffen, dass die jetzige 11. Klasse im nächsten Jahr genauso viel Freude mit ihrem eigenen Klassenspiel haben wird. Möge die Bühne weiterhin erstrahlen und neue Geschichten erzählen!
Mit einem Applaus für uns alle verabschieden wir uns von diesem schönen Stück.
Johana Wölfel, 12. Klasse
Theater der Arabische Nächte in Waldorfschule Wendelstein
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b begeisterten ihr Publikum mit „Aladin und die Wunderlampe“ auf besondere Weise. Meisterhaft brachten sie die berühmte Geschichte aus 1001 Nacht vor wunderschönem, selbst gestaltetem Bühnenbild auf die Bretter des Festsaals, welche einige Wochen für die Klasse die Welt bedeuteten.
An drei Vorstellungen entführte die Klasse 8b die Zuschauer im komplett gefüllten Saal mit einem Feuerwerk an schillernden (selbstgenähten) Kostümen, grandiosem schauspielerischem Talent, ausdrucksstarkem Gesang, hinreißenden Bauchtänzerinnen und einer orientalischen Tanz-Choreographie in „arabische Nächte“.
Neben dem normalen Unterricht in den Hauptfächern gestalteten die Schülerinnen und Schüler im Werken und auch in ihrer Freizeit, ja sogar in den Ferien mit der Unterstützung ihres Werklehrers Till Kolpatzik ein Bühnenbild, das sich mehr als sehen lassen konnte. Diese Kulisse entführte das begeisterte Publikum auf den bunten Markt von Bagdad, ins Zauberer-Labor, in eine Schatzhöhle und in den Palast des Sultans. Sogar Aladins Reise mit seiner geliebten Prinzessin auf dem fliegenden Teppich vor der Silhouette Bagdads zauberte die Klasse vor den Augen des erstaunten Publikums auf die Bühne.
Für die besonderen Spezialeffekte wurde alles genutzt, was der Klasse und den begleitenden Lehrern und Lehrerinnen einfiel. Und das war eine Menge! Bezaubernde, fröhliche, unbeschwerte Musik, aber auch mystische und auch dunkle, fast beängstigende Klänge; Blitz, Donner, ja sogar eine leuchtende Wunderlampe und Nebel, wenn der Dschinni erweckt wurde. Wie haben die Schülerinnen und Schüler das nur gemacht, fragten sich viele Menschen im Publikum. Doch das …. blieb ein Geheimnis.
Kein Geheimnis ist es, dass die Schülerinnen und Schüler all die wundervollen Kostüme zusammen mit ihrer Handarbeitslehrerin Babette Peters selbst anfertigten. Wochenlange Arbeit, Fingerspitzengefühl, Geduld und Teamgeist steckten alle Beteiligten in dieses Teilprojekt bis zu den ersten Anproben.
„Musik ist eine Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden“ – dieses Zitat aus dem Jahr 1865 von Berthold Auerbach wurde durch das Klassenspiel der 8b dick unterstrichen. Volker Felgenhauer hatte für die einzelnen Szenen Musik komponiert, die sofort und unmissverständlich in die jeweilige Situation führte. Mit Freude und Präzision brachte das Klassenorchester diese Musik zum Erklingen unter der wunderbaren Begleitung ihres Musiklehrers.
Wer kennt ihn nicht, den Straßenjungen Aladin, der sich in die Prinzessin des Landes verliebt, den bösen Zauberer, der hinterhältige Pläne mit Aladin hat und den Dschinni aus der Wunderlampe, der die Geschichte zu einem guten Ende führt? Die Klasse 8b hat es unter der Regie ihrer Klassenlehrerin Florentine Wendt meisterhaft geschafft, diese Geschichte aus 1001 Nacht mit all ihren kleinen und großen Wundern überzeugend auf die Bühne zu bringen.
Sandra Wagner
Zeitzeugin Eva Franz besucht die Freie Waldorfschule Wendelstein – Mahnung vor gesellschaftlicher Ausgrenzung
Eva Franz, bald 84-jährige Zeitzeugin des Nationalsozialismus, besucht die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Waldorfschule Wendelstein. Die Jugendlichen sind betroffen angesichts der emotionalen Schilderungen.
"Hilft Ihnen das Erzählen bei der Verarbeitung der schrecklichen Erlebnisse?", fragt ein Schüler der 12. Klasse vorsichtig und behutsam. Tränenreich hatte die bald 84-jährige Eva Franz den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe der Wendelsteiner Waldorfschule ihre Lebensgeschichte erzählt. Über eine Stunde war es mucksmäuschenstill im Saal gewesen. Betroffene Gesichter. Betretenes Schweigen bis zur Fragerunde am Ende. "Nein!", ist die prompte Antwort. "Ich erzähle das, damit es nicht vergessen wird und damit es nie wieder geschieht."
Eva Franz kam in Schlesien zur Welt. Ihre Familie gehörte zur Minderheit der Sinti und Roma. Als kleines Mädchen erlebte sie die Schrecken von Auschwitz, Ravensbrück und Bergen Belsen. Viele Verwandte und Bekannte wurden vergast. Ihre ältere Schwester starb vor Hunger. Ihre Mutter brach vor Evas Augen bei der schweren Zwangsarbeit zusammen und kam nie wieder.
Der Vater wurde zur Abschreckung am Appellplatz vor allen ausgepeitscht, weil er versucht hatte, für die kleine Tochter Essen zu besorgen – trotz der Aufseher, der Wachtürme und der Scheinwerfer. Die Not und die Sorge um das Kind ließen ihn das Risiko der Entdeckung eingehen. Er wurde nach Mauthausen gebracht. Später erkannte er seine Tochter in einem Nothospital an einer Narbe und der für immer eintätowierten Nummer wieder.
Sehr emotional sind die Schilderungen der betagten Dame. Schier unvorstellbar sind die Lebensumstände in den Lagern, die Grausamkeiten, der Sadismus.
Moderatorin Birgit Mair begleitet Eva Franz sehr einfühlsam. Sie fügt hinzu, dass es die Ausgrenzung von Minderheiten schon lange vor dem Nationalsozialismus gab und dass es sie auch heute noch gibt. "Die Gleichgültigkeit in der Gesellschaft wird ausgenutzt. Die Demokratie muss erhalten bleiben. Die AFD ist gefährlich." Mutig positioniert sie sich deutlich.
Wo fängt Ausgrenzung auch heute im Alltag, im Kleinen, in den Klassen an? Es lohnt sich gewiss, dieser Frage nachzugehen.
Sabine Zäpfel, für den Öffentlichkeitskreis
Zaubermeister Thomas Oechsner beschenkte die Schulgemeinschaft der Wendelsteiner Waldorfschule mit einer beeindruckenden Zaubershow – und ließ am Ende seine Assistentin verschwinden.
Direkt vor den Osterferien besuchte Thomas Oechsner die Freie Waldorfschule Wendelstein. Professionell lockte der Zauberer die Zuschauer von den Vorschulkindern bis zu den Fünft- und Sechstklässlern interaktiv aus der Reserve. Der gut gefüllte Festsaal bebte, doch gekonnt sorgte der Meister immer wieder für Ruhe.
Seine Assistentin Alexandra, charmante Tochter des großen Meisters, versuchte zunächst schelmenhaft, eine Cola-Flasche in einer Papiertüte verschwinden zu lassen, doch es fehlten ihr wohl noch einige Zauberlektionen. Ein kritischer Erstklässler meinte auch gleich: "Die können überhaupt nicht zaubern!" Später brachte er den Mund vor Staunen nicht mehr zu.
Für Prinzessin Violett, Enkelin des Meisters, sollte ein Märchenprinz herbeigezaubert werden. Stolz kamen drei Jungs aus der ersten Klasse auf die Bühne. Leider wurden ein Frosch, ein Gefangener und ein Drache aus ihnen, ehe es mit dem Prinzen zum Glück doch noch klappte.
Die Spannung stieg, als die mutige Assistentin Alexandra vom Meister und dem zweiten Assistenten, Sohn Tim, in eine Kiste verfrachtet wurde. Sie passte gerade so hinein. Die Kiste wurde zersägt, von vorne und von der Seite durchbohrt und schließlich in zwei Teile zerlegt. "Der Vorhang um das Untergestell muss weg!", riefen die Kinder, doch dahinter war nichts. Wo war Alexandra? Als alles wieder zusammengebaut war, stieg sie unversehrt und putzmunter wieder heraus. Wie konnte das sein? Ein nachhaltiges Rätselraten begann.
Nach einer schwebenden Frau und verblüffenden Kartentricks wurde die arme Alexandra in einen Sack gesteckt und in einer Houdini-Kiste versenkt. Tim und der Meister rasselten mit Ketten und spannten sie um die Kiste, gesichert mit Schlössern. Unheimlich war das! Ein Tuch kam darüber und "Simsalabim" stieg Alexandra in der Kleidung des Meisters aus der Kiste. Wow! Als auch der Meister in einen Sack und in die Kiste musste und im Glitzerbody der Tochter wieder auftauchte, tobte der Saal. Das war echte Zauberei!
Im Klassenzimmer schenkte der vielseitige Meister Oechsner seiner Enkelin und ihren Erstklass-Kameraden noch eine Zauberei mit Bällen. Niemand hatte mehr einen Zweifel daran, einen echten Zauber-Profi erlebt zu haben.
Sabine Zäpfel, für den Öffentlichkeitskreis
Achtklässler der Freien Waldorfschule Wendelstein stellen mit eigenen Händen einzigartige Produkte her
Einfallsreichtum, handwerkliches und künstlerisches Geschick sowie eine große Portion Leidenschaft – mit diesen Zutaten erschufen Achtklässler der Freien Waldorfschule Wendelstein persönliche Unikate. Die Schülerinnen und Schüler der 8a präsentierten nun voller Stolz der Schulgemeinschaft ihre Kreationen: etwa ein Cocktailkleid, einen Hollywood-Spiegel und neue Sorten Speiseeis.
Ein wenig Aufregung war durchaus zu spüren, als die Jugendlichen einzeln die Bühne im Festsaal betraten, um in etwa zehn Minuten das selbst hergestellte Produkt oder Kunstwerk vorzustellen. Allein vor Publikum zu sprechen erfordert eine ganze Menge Mut. Genau diesen zu beweisen, ist Teil der Achtklassarbeit und krönender Abschluss eines monatlangen Projekts: Ein Thema aussuchen, Materialen beschaffen, Skizzen anfertigen, handwerklich-künstlerisch arbeiten, darüber einen schriftlichen Bericht verfassen – und am Ende das Meisterwerk der Schulgemeinschaft und den Eltern vorstellen.
„Ich habe vorher noch nie mit Stromkabeln gearbeitet“, berichtete Juliette Schmidt, die einen Hollywood-Spiegel anfertigte, der auch als Theaterspiegel bekannt ist. „Jetzt weiß ich, wie eine Serienschaltung funktioniert, die für die Lampen meines Spiegels notwendig ist.“ Nachdem sie auf der Bühne die Arbeitsschritte erklärt hatte, legte sie zum Beweis den Schalter um – und die zehn LED-Birnen leuchteten auf. Die Augen des Publikums ebenso. Applaus ernteten alle Schülerinnen und Schüler für ihre Schöpfungen. Darunter waren neben dem Spiegel weitere M.belstücke wie Tische aus Vollholz oder Beton und eine rollbare Bettbrücke. Aus dem Modebereich waren ein samtenes Cocktail-Kleid samt Strass-Trägern, ein bestickter Rock und eine Jogginghose mit Falten-Look zu bewundern. Andere Schüler haben mit Acryl bzw. Bleistift großformatige Bilder eines Löwen bzw. einer Meeresschildkröte auf die Leinwand gebracht. Eine Schülerin hat aus Einzelteilen ein Mountainbike gebaut – auch ein Einzelstück, denn den türkisfarbenen Rahmen hat sie selbst lackiert.
Ebenfalls einzigartig, wenn auch nicht so langlebig, ist die Kreation von Luca-Mattia Nusselt. Er isst gerne Eis, konnte seine Traum-Sorten aber in keiner Eisdiele kaufen. So hat er die Erfindung und Herstellung von Lebkuchen-Eis und Feige-Zimt-Eis zu seinem Achtklass-Projekt gemacht und mit einem italienischen Gelatiere als Mentor in die Tat umgesetzt. Bei der Vorstellung seines Projekts stand eine große Kühlbox mit seinen beiden Leckereien auf der Bühne, die danach verkostet wurden. So konnte sich das Publikum davon überzeugen, wie köstlich die Sorten schmecken. Wer weiß, ob die beiden Rezepte einmal Schule machen...
Sven Schmidt, für den Öffentlichkeitskreis
Eigentlich sollten die Präsentationen am 1. Adventswochenende über die Bühne gehen… eigentlich… aber das Schicksal hat es wohl gut gemeint mit den Schülerinnen und Schülern der Klasse 8b. Der Festsaal war „doppelt belegt“ und so kam es, dass die 8. Klasse 14 Tage mehr Zeit hatte für´s Fein-Tuning an ihren Arbeiten in praktischer und schriflticher Hinsicht. Als diese Aufregung - bei uns Eltern – vorüber war, stellten sich alle drauf ein und die Teenies nutzten diese Mehr-Zeit.
Am Donnerstagvormittag hieß es für die Mädchen und Jungen den Festsaal vorbereiten: Stände mit Stellwänden aufbauen, überlegen, wie die eigene Arbeit am Besten zur Geltung kommt, anschließend aufstellen, dekorieren und verschönern. So bekommen alle Eltern, Mitschüler und Besucher einen ersten Eindruck, welch viele Arbeit und Vorüberlegungen für diese tollen Projekte von Nöten waren!
An den zwei Tagen konnten wir als Eltern für die Kinder ein gemeinsames, selbstgemachtes warmes Mittagessen in der kleinen Küche zaubern um allen einen guten Start für ihre Vorträge zu ermöglichen. Gestärkt ging es dann für jeden und jede einzeln auf die Bühne unseres Festsaals.
Hier oben zu stehen, vor gefülltem Raum, vor den Eltern, Großeltern, Geschwistern, Freunden, Frau Wendt und vielen weiteren Besuchern erforderte eine Menge Mut. So gut wie man sich auch vorbereitet hatte, die Aufregung blieb - mehr oder weniger, half aber auch über mulmige Gefühle und Sorgen hinweg. Und einmal im Redefluss, sah man allen an, wie sie strahlten und von ihren positiven Erfahrungen bei der Durchführung ihres Vorhabens erzählten. Auch von Rückschlägen und deren kreative Lösungsideen wurde berichtet und rief so manches Schmunzeln und Lächeln in den Zuschauerreihen hervor.
In den Pausen gab es ein kleines Buffet vor dem Festsaal und wir als Zuhörer konnten die Kinder an ihren Ständen besuchen und erleben, wie hier die Anspannung der Vorbereitungen gefühlt von den Jungen und Mädchen abfiel. Das Ergebnis der 8-Klassarbeit stand nun in Perfektion vor uns und konnte betrachtet werden. Die Begeisterung über sich und das eigene kreative Projekt hörte man jedem Einzelnen im direkten Gespräch an. Es war wunderbar und eine Freude als sie von ihren Erlebnissen erzählten.
Familie Ulbricht, für die 8b
Alexandra Ulbricht, für den Elternrat
Am 15. Dezember 2023 waren die Tische in der kleinen Schulküche nicht nur mit Plätzchenausstechern, Mehl und Teigrollen bedeckt, sondern auch mit strahlenden Kinderaugen, die gespannt auf das bevorstehende Backabenteuer warteten. Mit Begeisterung formten die kleinen Bäcker aus dem Teig bunte Sterne, fröhliche Tannenbäume und liebevoll verzierte Herzen. Nachdem die letzten Plätzchen goldbraun aus dem Ofen geholt wurden, versammelten sich die Kinder erwartungsvoll, um einer besonderen Weihnachtsgeschichte von Frau Zäpfel zu lauschen. Die Geschichte entführte die kleinen Bäcker in eine vorweihnachtliche Welt voller Abenteuer und Magie. Frau Zäpfel entlockte ihrer Flöte sanfte Melodien traditioneller Weihnachtslieder und die Kinder sangen herzlich mit.
Zum Abschluss hatten die Kinder die freudige Aufgabe, ihre Tüten mit den selbstgebackenen Köstlichkeiten zu füllen. Mit leuchtenden Augen und voller Stolz über ihre Backkünste wählten sie nach Lust und Laune aus den köstlichen Kreationen, bevor sie ihre prall gefüllten Tüten nach Hause trugen. Diese Weihnachtsplätzchen-Aktion wird den Schülern nicht nur als ein unvergessliches Backerlebnis in Erinnerung bleiben, sondern auch als ein Tag der Gemeinschaft, der Besinnlichkeit und der individuellen Kreativität. Es wurden nicht nur Plätzchen gebacken, sondern auch bleibende Erinnerungen geschaffen, die die Kinder mit einem warmen Lächeln im Herzen durch die festliche Zeit begleiten werden.
Olga Leykauf
Ein amüsantes Fremdsprachenspiel der 11. Klasse an der Freien Waldorfschule Wendelstein Wendelstein
Schwungvolle Dialoge, zahlreiche Verwechslungen und jede Menge Eigenverantwortung – das sind die Zutaten für ein Theaterstück in englischer Sprache, das die 11. Klasse der Freien Waldorfschule Wendelstein auf die Bühne gebracht hat. Bei „Some like it hot“ blieb kein Auge trocken.
An unserer findet Theater in einer Fremdsprache nicht im Rahmen einer Arbeitsgruppe statt – vielmehr ist es ein fester Bestandteil des Lehrplans in der 11. Klasse: Alle Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil – und die aktuelle Elfte hatte größtmöglichen Raum zur Gestaltung ihres Spiels. Dies betraf die Stückauswahl, die Rollenverteilung und die Bildung von Teams ohne Einfluss von Regisseurin und Klassenbetreuer. Die ersten Vorbereitungen begannen in den Sommerferien zwischen dem Klassenbetreuer Volker Felgenhauer und der Regisseurin Alexandra Vildosola. Im Oktober trafen die Schülerinnen und Schüler die Entscheidung: "Some Like It Hot“ - „Manche mögen’s heiß“, nach dem bekannten US-amerikanischen Filmklassiker von I.A.L. Diamond und Billy Wilder. Die Komödie spielt im Jahr 1929, zur Zeit der Prohibition und ist geprägt durch Verwechslungen und von schwungvollen Dialogen.
Da kein spielbares Skript für eine Theateraufführung vorlag, haben zwei Schülerinnen der Klasse in langen Stunden ein englischsprachiges Skript geschrieben. Sie haben dabei den Handlungsstrang nie aus den Augen verloren und darauf geachtet, dass die Wortwitze in den Dialogen beibehalten wurden. In Gruppenarbeit wurden die Kulissen gebaut, Requisiten gesammelt, ein Plakat entworfen, Musik ausgewählt und die Sprechtexte auswendig gelernt. In den letzten beiden Wochen vor den Aufführungen standen ganztägige Proben auf dem Programm.
Rückblickend waren es sportliche Wochen, denn neben dem Unterricht und schulischen Veranstaltungen, ein Fremdsprachenspiel auf die Beine zu stellen –
das ist schon nicht ohne. Viele Herausforderungen, die die Klassengemeinschaft mit ihrem Klassenbetreuer und der Regisseurin unter großem Einsatz gemeistert hat. Die Klasse hat gezeigt, dass so ein Theaterstück nicht nur bedeutet, dass jeder seine Rolle zu lernen hat, sondern dass viele unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen eines jeden Einzelnen gefragt sind, wie z.B.: diszipliniert gemeinsam zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, einen Konsens zu finden, oder auch mit Rückschl.gen klar zu kommen…. „nobody is perfect“. Mit Ernsthaftigkeit und gleichzeitig Leichtigkeit ist dieses wunderbare Theaterstück entstanden – und die Schülerinnen und Schüler haben dabei das Selbstvertrauen erlangt, an Aufgaben wachsen zu können.
Die Klasse hat den ihr geschenkten Freiraum voll ausgefüllt und hat ihr Publikum auf hervorragende Weise unterhalten. Die beiden amüsanten Vorstellungen, mit wunderbar musikalischen Einlagen wurden mit tosenden Applaus vom Publikum gefeiert.
Nela Kriegbaum
Der Adventsbasar ist eines der größten und schönsten von der Schulgemeinschaft getragenen Veranstaltung an unserer Schule, der jährlich traditionell die Adventszeit einläutet. Unser Adventsbasar bietet viel Raum für Begegnung und Besinnlichkeit – beim Bummel durchs Schulhaus und auf dem Schulgelände, im Schulcafé oder bei einer Stärkung an einem unserer Stände. Es gibt ein buntes und abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt.
Besonders die liebevoll gestalteten Aktionsräume, wie bspw. das Lichterschiffchenblasen, das Zwergengärtchenbasteln oder unser Lebkuchenhaus werden von den kleinen Besuchern mit großer Freude erwartet. Zudem gibt es an den zahlreichen Ständen ein vielfältiges Angebot an Handgemachtem, Papier- und Holzarbeiten, Schmuck, Mineralien, Adventskränzen, Weihnachtsdekoration und noch vieles mehr. Die Zusammenarbeit und vielfältige Unterstützung der Schulgemeinschaft ist elementar für die Vorbereitung und Durchführung des Basars, nur so ist es möglich diesen immer wieder aufs Neue stattfinden zu lassen. Dafür Danken wir allen Beteiligten.
Albert Füracker, MdL, der Bayerische Finanz- und Heimatminister, besuchte im Rahmen des Tags der Freien Schulen die Wendelsteiner Waldorfschule. Er zeigte sich beeindruckt von den pädagogischen Besonderheiten abseits des schulischen Mainstreams und diskutierte mit Vertretern der Schule die Möglichkeiten der staatlichen Finanzierung. Sein Reümee: "Die Waldorfschule Wendelstein ist eine echte Bereicherung für die Schullandschaft vor Ort. Sie bietet jungen Menschen eine hervorragende Ausbildung und fördert sowohl handwerkliche als auch künstlerische Talente.
Damit leistet die Waldorfschule Wendelstein einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und ist zudem ein Aushängeschild für die vielfältige Bildungslandschaft in Bayern. Um diese zu erhalten und stetig zu fördern, investiert die Bayerische Staatsregierung mehr als ein Drittel des gesamten Haushaltsvolumens in die Bildung im Bereich seiner Schulen und Hochschulen – auch die Finanzierung privater Schulen wurde wiederholt erheblich angehoben und liegt auf einem neuen Rekordniveau. Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die hier an der Waldorfschule Wissen mit viel Engagement und Herz vermitteln“, so Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, MdL.
Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier
Bestes Hochsommerwetter, gut gelaunte Besucher, leckere Speisen und Getränke, lustige Spiele, Musikeinlagen, Puppentheater, Tombola, Bilderrätsel etc etc. Unter dem Motto "deutsch-französische Freundschaft" verbrachten Schülerinnen und Schüler, Kindergartenkinder, Eltern und andere Familienangehörige, Freude unserer Schule sowie interessierte Gäste einen abwechslungsreichen Nachmittag "en plein air" auf dem Gelände unserer Einrichtung. Impressionen zum Erinnern und Entdecken...
Auch in diesem Jahr konnten wir uns wieder über zwei gelungene Schulkonzerte freuen. Sowohl am 17.6. als abendfüllendes Konzert als auch am Sonntag als Matinee im selben Umfang hatten wir zahlreiche Zuhörer, die wohlwollend und interessiert den verschiedenen Ensembles zuhörten. Das Unterstufenorchester, das dieses Jahr Kinder der dritten, vierten und fünften Klassen in sich vereint und daher eher als Orchester der jungen Musiker zu bezeichnen wäre, eröffnete die Konzerte mit zwei Stücken, die im Laufe des Schuljahres erarbeitet worden waren.
Durch die Erfahrung der Größeren unter ihnen aus dem letzten Jahr hatten wir eine gute Mischung aus Neueinsteigern in Bezug auf gemeinsames Musizieren und schon erworbener Sicherheit, was ein sehr wertvolles Miteinander in der Gruppe bedingt hat. Trotz der Aufregung vor den Auftritten gelang es den Kindern, klang- und schwungvoll zu spielen und den Zuhörern ihre Freude daran zu vermitteln. Die sich anschließende Schulband verbreitete mit vier tollen Songs gute Stimmung im Saal - man konnte mitwippende Füße und Oberkörper im Publikum beobachten und in den Bann der Musik gezogene Gesichter… die beim Keyboard zusammenlaufenden Fäden bildeten ein motiviertes Netz aus Gesang und instrumentaler Begleitung, so dass ein stilistisch klarer Mittelteil unseres Konzerts gesichert war! Den letzten Teil bestritt das Jugendorchester mit Volker Felgenhauer, dem dieses Jahr der jüngste mit dem größten Instrument aus der fünften Klasse bis zu frisch gebackenen Abiturienten als Unterstützung und zum musikalischen Ausklang ihrer Schulzeit viele engagierte Schüler angehörten.
Es gab einen bunten Strauß verschiedenster Stücke zu hören, darunter einen Block ukrainische Musik, die im Juli noch einmal in Wendelstein bei einem ukrainischen Fest erklingen darf. Des Weiteren hörten wir Musik unterschiedlichster Stilepochen, zum Teil mit großen Solo Einlagen der Ersten Geigerin, die souverän und klangvoll den Saal erfüllten. Wir durften auch die wunderbare Kombination von Klavier mit Orchester genießen und ebenso peppige Filmmusik! Durch diese Vielseitigkeit zeigten sich alle SchülerInnen von ihrer besten Seite, das Publikum honorierte mit lautem langanhaltendem Applaus jedes einzelne Stück und am Ende das gesamte Konzert. Insofern blicken wir auf zwei wunderschöne Konzerte zurück, die gezeigt haben, dass nach dem langen erzwungenen Aus der jüngeren Vergangenheit die Musik weiterleben möchte. Es ist noch ein Pflänzchen, das gehegt und gepflegt werden möchte, und es ist wichtig zu erleben, wie Groß und Klein das Ihrige dazu beitragen, ein reiches musikalisches Leben an unserer Schule wieder aufleben zu lassen. Unsere Schulkonzerte mögen uns nun beflügeln, in dieser Hinsicht weiter viel zu investieren! Die glücklichen Gesichter aller Mitwirkenden bleiben uns in Erinnerung und sind Motivation… Vielen Dank für das Mitgestalten, Unterstützen, Organisieren und Zuhören dieser Konzerte!
Cornelia Kallinich
Prinz Edward (Samuel Horn), der langersehnte Thronfolger des legendären Heinrich VIII, und der Betteljunge Tom (Mathis Balbach) tauschen aus Spaß ihre Kleider. Niemand erkennt sie mehr als diejenigen, die sie eigentlich sind. Beide geraten in große Schwierigkeiten. Tom irritiert den Hofstaat durch sein seltsames Verhalten, doch die Etikette muss unter allen Umständen gewahrt bleiben. Als vermeintlicher Prinz trifft er weise Entscheidungen und scheint doch nicht so krank zu sein, wie vermutet wird.
Der echte Prinz muss Spott und Demütigungen ertragen und lernt die teilweise grausamen englischen Gesetze des 16. Jahrhunderts aus Sicht des Volkes kennen. Von einer Räuberbande wir er zu „Fu-Fu dem Ersten, König der Mondkälber“ gekrönt. Als König Heinrich stirbt und die Krönung des Betteljungen in Westminster Abbey kurz vor dem Höhepunkt steht, taucht im letzten Moment Edward in Bettellumpen auf. Niemand außer Tom erkennt ihn. Da Edward das Versteck des Großen Siegels preisgeben kann, steht der Krönung des rechtmäßigen Königs nichts mehr im Wege. Zur Realisierung des Projekts mit der ganzen Klasse und in kurzer Zeit bedurfte es vieler Helfer, die unserer Regisseurin Alexandra Vildosola hilfreich zur Seite standen.
Mit ihren tollen Ideen motivierte sie die Jungschauspieler*innen immer wieder, mutig Neues auszuprobieren. Sie und Fanny Baerwald, unsere Eurythmistin, zeigten allen, wie sie sich für das Bühnenlicht passend schminken konnten. Schüler der 12. Klasse wiesen sehr engagiert Achtklässlerinnen in die Beleuchtungskunst ein und gaben bereitwillig ihre Erfahrungen weiter. Unsere Handarbeitslehrerin Babette Peters passte in vielen zusätzlichen Arbeitsstunden Kostüme aus unserem Fundus an und nähte einige neu. Die Werklehrer José Tejada und Till Kolpatzik halfen der Klasse tatkräftig beim Kulissen- und Requisitenbau. Unser Musiklehrer Volker Felgenhauer komponierte extra für die Klasse wunderbar passende Musik mit wiederkehrenden Motiven für den Prinzen und den Betteljungen. Zusammen mit Melina Thal, Liara Tejada und Mira Wagner musizierte er die Eröffnungsmusik und den Krönungsmarsch am Ende. Musikalisch begleitete Umbaupausen sorgten für wunderbare Szenenübergänge. Die Eltern der Klasse versorgten Gäste und Spieler*innen mit reichhaltigen Buffets. Sie spendierten wunderschöne Blumensträuße für die Erwachsenen und Erinnerungspräsente für die Schüler*innen.
Sabine Zäpfel
Wir befinden uns in der Villa les Cerisiers, einem privaten Sanatorium für geistig Erkrankte. Doch in les Cerisiers ist nichts so, wie es scheint …
Am 09. und 10. Februar um 19:00 Uhr spielten wir als 12. Klasse Dürrenmatts Stück „Die Physiker“, eine groteske Komödie über geniale Irre, wahnsinnige Genies und mindestens einen Mord. Regie führte Alexandra Vildosola, mit Musikbegleitung von Magdiel Baptistin Vaillant. So lautete unsere Annonce in der Mittwochspost, welche damals natürlich nicht im Präteritum stand. In einem fünfwöchigen Prozess konnten wir als Gemeinschaft zusammenfinden und unser Theaterstück einüben.
Auch wenn anfangs noch Unterricht neben den Theaterproben stattfand, hatte sich die Aufmerksamkeit schon bald nahezu restlos dem Probenplan und den Arbeiten an Kulisse, Kostüm und Plakaten gewidmet, sodass wir schnell begannen, voran zu kommen. In den letzten zwei Wochen – der Intensivprobenzeit – war es uns dann möglich, zusammen mit unserer Regisseurin Alexandra komplett in Dürrenmatts Welt des Sanatoriums einzutauchen und die Ausprägungen und Eigenheiten der verschiedenen Charaktere abzurunden. Hierbei kam eine wirklich schöne, gemeinschaftliche Atmosphäre auf, welche dank musikalischer Begleitung von Magdiel und natürlich aus den eigenen Reihen zu einem ansprechenden Theaterstück führte. Das Endresultat zeigte sich in drei gelungenen und individuellen Vorstellungen, auf die wir alle zufrieden und auch mit ein wenig Stolz zurückblicken.
Luca Grau für die 12. Klasse
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b der Freien Waldorfschule Wendelstein präsentierten einem großen Publikum ihre Achtklassarbeiten mit vielfältigen Projekten und Engagement.
Alle hatten ein eigenes Thema gewählt, mit dem sie sich über längere Zeit theoretisch und praktisch auseinandersetzten, Wochen und Monate. Sehr eindrucksvoll waren die Ergebnisse, die im Festsaal der Schule zwei Tage lang ausgestellt waren. Höchst interessant waren die frei gehaltenen Vorträge, die alle souverän meisterten, trotz großer Aufregung. Mira W. begeisterte ihr Publikum mit ihrem interaktiven Vortrag über das Leben und Leiden der Orkas in Gefangenschaft.
In mühevoller Kleinarbeit hatte sie maßstabsgetreu Orkas mit Ölkreide auf Acryl gemalt. „Mein Bild möge die Menschen wachrütteln!“, ist ihr leidenschaftlicher Wunsch. Soziales Engagement zeigte auch Béla U., der feinste Pralinen hergestellt hatte und einen Teil des Verkaufserlöses den Kaffee-Bauern in Ghana spendete. Der Medikamentenknappheit wirkte Fiona G. entgegen mit ihren aus Heilkräutern angerührten Tinkturen und Salben. Zur Erheiterung des Publikums trug Melina T. bei, als sie eine Upcycling-Tasche zeigte und ihren Großvater zitierte: „Was, das war mal meine Hose?!“ Pia M. demonstrierte fachgerechtes Tattoo-Stechen und wies eindringlich auf die Bedeutung von Hygiene und professioneller Arbeit hin. Fasziniert waren viele Gäste von Samuels selbst gebauter E-Gitarre, von Fabians aus vielen Teilen zusammengesetztem Mountainbike, von Henrys funktionierendem Windrad, von Mathis’ selbst konzipiertem Videospiel und weiteren anspruchsvollen Themen.
Liara T. hatte den bunten Reigen der Werkstücke mit einer Modenschau eröffnet; ihre Modells zeigten gekonnt ihre Batik-Arbeiten. Zum krönenden Abschluss brachte Noah A. eine Miniatur-Tischtennisplatte auf die Bühne. Locker erzählte er, wie er mit Hilfe seines Bruders gelernt hatte, Maschinen so zu programmieren, dass sie seine Vorstellungen umsetzten. Seine Freunde durften mit Rundlauf und Ausscheiden das Spielgerät einweihen. Sicher hätte es sich auch auf der Spielwarenmesse gut gemacht.
Sabine Zäpfel