Ob Groß oder Klein - es waren wieder viele Helferinnen und Helfer am Werk, um unser Schulgelände für den Frühling vorzubereiten und noch schöner zu gestalten. In gemeinschaftlicher Atmosphäre wurde fleissig gewerkelt und sich natürlich auch bei einem reichhaltig bestückten Buffet gestärkt.
Zu Tun gab es genug: Es wurden u.a. Weidentipis errichtet oder ausgebessert, Unkraut gejätet sowie Beete bepflanzt und der Vorplatz auf Vordermann gebracht. Den Eltern der beiden ersten Klassen ein herzliches Dankeschön!
Zwölftklässler der Freien Waldorfschule Wendelstein strapazieren Zwerchfell des Publikums in „Pension Schöller“
Die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse der Freien Waldorfschule Wendelstein brachten den Festsaal zum Toben. Bei ihrer energiegeladenen und urkomischen Inszenierung von „Pension Schöller“ zeigten sie Schauspielkunst auf höchstem Niveau. Die Bühne im Festsaal der Waldorfschule bleibt im ersten Akt verwaist. Stattdessen gehen die Zwölftklässler auf Tuchfühlung mit dem Publikum, kreisen es ein, spielen mit ihm. Und sie testen von der ersten Minute an dessen Zwerchfell. So skurril, so exzentrisch, so witzig kommen die Figuren daher, dass man von der ersten Minute glaubt, man sei selbst Gast der Pension Schöller – umgeben von all seinen illustren Langzeitbewohnern, von denen kein einziger als normal bezeichnet werden kann. Hier wandelt der Großwildjäger im Leopardenmantel umher und stößt eifrig ohne Vorankündigung in sein Horn. Da versucht ein ausgemusterter Major mit martialischen Befehlen die Gewalt über die anderen Gäste an sich zu reißen. Dort schmettert Opernsänger Wagner mit Inbrunst sein Solo durch den Raum. Und mitten drin die Hauptfigur Paula Klapproth, wohlhabende und sozial engagierte Tante des finanziell minderbemittelten Pensionsbesitzers, die von einer bizarren Begegnung zur nächsten schlittert – und sich alsbald im Irrenhaus wähnt.
Wilhelm Jacoby und Carl Lauf haben die mehrfach verfilmte Komödie 1890 geschrieben und uraufgeführt. Kaum vorstellbar, dass es damals nur halb soviel Gelächter im Publikum gab wie nun in der Wendelsteiner Waldorfschule. Adaptiert durch Regisseur Christian Schidlowsky, haben die Zwölftklässler das Lustspiel nicht nur überzeugend auf die Bühne gebracht, sondern – gemeinsam mit mehreren Lehrern – auch alle Vorarbeiten dazu erledigt: etwa das Bühnenbild, Kostüme und die musikalische Begleitung.
Die Proben nahmen mehrere Wochen in Anspruch, zunächst neben dem regulären Unterricht, schließlich fast ganze Tage. Und so kam auch in diesem Schuljahr ein Theaterstück der 12. Klasse zustande, das zurecht als eines der Highlights der ganzheitlichen Waldorfschul-Ausbildung gelten darf. Vollends in eine Rolle schlüpfen, diesen Charakter überzeugend auf die Bretter bringen und sowohl Vorbereitung als auch Durchführung als Team zu meistern – das stärkt die Persönlichkeit der jungen Leute.
„Hört der Wahnsinn denn niemals auf?“ Das fragt sich die zunächst hoch amüsierte, dann aber immer mehr an ihrer eigenen Vernunft zweifelnde Tante Paula Klapproth am Ende des Stückes. Wird sie in die Pension Schöller mit ihren gleichermaßen verschrobenen wie liebenswerten Persönlichkeiten investieren und sie damit vor dem Bankrott retten? Es wäre doch zu schade, wenn nicht…
Sven Schmidt (für den Öffentlichkeitskreis)
Wir waren gut vorbereitet für alle interessierten Eltern von Schulanfängern oder Quereinsteigern. Alle wichtigen Informationen standen und lagen bereit! Viele fanden den Weg zu uns und lauschten, in angenehmer Atmosphäre, gespannt den Erzählungen von Lehrern und Lehrerinnen über die verschiedenen Abschnitte der Schulzeit. Ein Schüler berichtete von seinen Erlebnissen in der Schule und auch zwei ehemaliger Schülerinnen erzählten von Ihren Erfahrungen. Nach den Ausführungen zur Anmeldung und den Modalitäten gab es im Anschluss noch genügend Zeit für Fragen.
Evelyn Dorner (für den ÖK)
20 Minuten vor einem aufmerksamen Publikum einen Vortrag zu halten ist schon eine Herausforderung. Dabei über ein Thema zu reden, das gesellschaftlich umstritten ist, belächelt oder gar tabuisiert wird – das erfordert eine ganze Menge Mut und Ehrlichkeit. Und doch haben sich einige unserer Zwölftklässler entschieden, genau das zu tun. Bei der Wahl ihrer Themenarbeiten haben manche Schülerinnen und Schüler bewusst den scheinbaren Makel, den wunden Punkt, die besondere, störende und Außenstehenden oft unbekannte Eigenschaft an sich selbst ausgesucht. Darüber haben sie zunächst die schriftliche Arbeit nebst praktischem Teil verfasst und diese dann mit bewunderswerter Offenheit in geschütztem Rahmen, aber doch vor Dutzenden Menschen präsentiert.
Es verdient Respekt, sich etwa zu outen als « hochsensible Person », als « Mensch mit ADHS » oder als jemand, der Prokrastination an sich diagnostiziert hat. Dahinter steht bei den drei Schülern erstens die Motivation, sich selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen und bewusst damit umzugehen, zweitens Mitmenschen anhand objektiver Fakten aufzuklären und drittens konkrete Hilfestellung für sich selbst und andere anzubieten.
Neben den erwähnten drei Themen widmeten sich die weiteren Zwölftklässler Fragestellungen aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen: Evolution, Materie, Fabrikzucker, Kinder- und Jugendarbeit, Saunabau, Zweisprachigkeit, Golfstrom, Ernährung im Sport, Wohlstands- und Demokratieentwicklung, Feminismus, Tiertherapie, Filmwirkung, Internet, Werbung und Schulsystemvergleich. Alle Schülerinnen und Schüler haben der Aufregung zum Trotz ihre Themenarbeiten souverän vorgestellt und wurden mit Applaus belohnt.
Sven Schmidt
Überdurchschnittliche Ergebnisse bei Abitur und Mittlerer Reife an der Freien Waldorfschule Wendelstein
In diesem Jahr haben die insgesamt 27 Absolventinnen und Absolventen der Freien Waldorfschule Wendelstein besonders gut abgeschnitten. Die Abitur- und Realschul-Klassen haben ihre Prüfungen mit Bravour gemeistert. Die Zeugnisse der allgemeinen Hochschulreife wurden bereits feierlich verliehen.
Alle haben bestanden.
Und nicht nur das: Die 15 Schülerinnen und Schüler der Abiturklasse der Waldorfschule haben sich mächtig ins Zeug gelegt und insgesamt einen Notendurchschnitt von 2,28 erreicht – vier davon können sich über ein Einser-Abi freuen. Die Gesamt-Leistung ist umso mehr zu würdigen, als dass die jungen Menschen ihre Abi-Noten ausschließlich über die geballten Abschlussprüfungen in der 13. Klasse erreichen konnten – und nicht, wie an den Regelschulen üblich, sukzessive im Laufe der letzten zwei Schuljahre. Dabei waren die Abitur-Prüfungsaufgaben dieselben wie an den staatlichen Gymnasien.
Auch die 12 Waldorf-Schülerinnen und Schüler, die für die Mittlere Reife ihre Prüfungen in sieben Fächern abgelegt hatten, sind mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen belohnt worden. Am Ende steht ein Gesamtnotendurchschnitt von 2,0! Damit haben sie die Werte an den staatlichen Schulen nicht nur erreicht, in fast allen Fächern waren die Schnitte der Waldorf-Absolventen sogar erheblich besser.
Glückwunsch an alle Wendelsteiner Absolventinnen und Absolventen, die bewiesen haben: Auch wenn der Bildungsweg an der Waldorfschule ein anderer ist – er führt einmal mehr zu Ergebnissen, die im direkten Vergleich mit den staatlichen Schulen mehr als mithalten können.
Sven Schmidt